Kodderschnauze: Die letzte Jeneration der Fleißijen

Kodderschnauze: Die letzte Jeneration der Fleißijen

Wer den guten „Machdeburjer“ Geschmack zu schätzen weiß, der hat in der Regel Interesse am „Machdeburjer“ Stadtgeschehen. Die Kunstfigur „Magdeburjer Kodderschnauze“ lästert alle 14 Tage in der Zeitung „Magdeburg Kompakt" über den Gang der Dinge in Stadt und Region. Die Kolumne dürfen wir in unserem Blog regelmäßig veröffentlichen. Hier die Folge von Ende November 2022:

Juten Tach Kinnings,

die Jeschichte der Woche jeht so: Es war eenmal een Sachsen-Anhalter. Der hatte zu ville Zucker in sich rinjestoppt. Daruffhin verjing ihm der keen Appetit und er ließ sich immer seltener als feiner Pinkel inner Jaststätte bedienen (minus 62 Prozent). Ooch die Lieferdienste stehn sich die Beene in Bauch (minus 68 Prozent). Da kullerten bei die Köche und Kellner dicke Tränen.

Die Bäckers hinjejen kommt das janz entjejen. Wejen die Mondpreise beis Jas wird vorzuchsweise  über die Feuertonne jebacken. Ooch mit die Stollen wird’s wenijer, denn australische Rosinen sind jerade so selten wie ICE-Züje uffn Bahnhof. Das eene fehlt wejen die Buschbrände, das andere wejen die Bahnheinis. Da wenijer Stollen zu backen sind, spoarn wir Jas. Das hilft die Jasmangelloare zu vermeiden und die Bäcker freuen sich uff den Deutschen Verdienstorden.

Zeitjleich looft kaum noch eener in Machdeburch zu Fuß, weil an jeder Kreuzung E-Roller rumherstehn und stille vor sich hinrufen; „Nimm mich! Fahr mich! Und danach lass mich einfach irjendwo liejen!“. Nun wird der Ottojaner dem Hasiländer immer ähnlicher. Der eene ist so dick wie’n Weihnachtsmann, der andere so fett wie ne Weihnachtsjans.

Desderwejen kann eene janze Volksjruppe nicht mehr richtich über den eijenen Bauch gucken. Wejen das schlechte Kneisten  rast jeder Zweete mit verwejenen 50 Sachen innen Weihnachtsblitzer am Allee-Center. Die Folje: In Sachsen-Anhalt ham 20 Prozent mehr den Depri als noch vor 10 Joahre. Spitze in Deutschland!

Doch statt uff Schicht jehn sie zum Doc.

Um das alles noch bezahlen zu können, macht „Die letzte Jeneration der Fleißigen“ vier Jobs in 24 Stunden: Früh bei die Biber-Post, mittach bei Hallo Fresh, abends in Boos Jlühweintheke und nachts beim Stollenbäcker. Eene Handvoll macht jemeinsane Sache und wird Tunnelüberwacher untern Bahnhofsbrücken. Damit verdient man 107.000 Euronen ins Joahr.

Juter Schnitt.

 

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