Juten Tach Kinnings,
so richtich jlückliche Menschen triffste jerade nicht in Machdeburch. Die meisten loofen irjendwie wie bedeppert durch die Jejend und halten ihre paar Kröten zusammen. Ville ham Angst, dass se balle bibbern müssen: Inner kalten Bude, vor die Preise bei Aldi und janzenjar vor’m Herztod.
Denn in keen andern Landstrich von janz Deutschland jibs so ville Herzkranke wie bei uns. 16,1 Prozent der Sachsen-Anhalter ham mehr Harzepuppern als der Weißkittel jesundt finden tut. Der Durchschnitt in Deutschland tut bei nichemal bei die Hälfte liejen. Nun rätseln alle rumher, was die Jründe fürs jroße Herzkloppen sind. Die AOK tut uffs ville Roochen tippen. Die Uniklinik uff fettes Essen. Das Kaliwerk uff ville Zucker. Die Spoarkasse uff zu wenich Jeld inne Haushalte. Und die Sportvereine uff zu wenich Bewejung.
Vielleicht sollte unser Ober-Hasi mit jutem Beispiel voranjehn und eene neue Fitness-Welle lostreten. Bodeto-Bollchen statt Fluffe, Möhren statt Eisbein als Futter, Hoppeln statt Fahren zur Arbeet und uffs Amt.
In unserm schönen Machdeburch sieht die Sache mit’s Herze ooch nicht ville besser aus – trotz unsrer neuen kickenden Sportskanonin uffn Rathaus-Thron. 12,3 Prozent der Elbröwer ham ne Herzerkrankung – in München sind’s man jerade 5,5. Was ich damit saren will? Nach 100 Taren anner Täte könnte uns Simonchen ruhich mal den Marsch blasen: Looft mehr zu Fuß statts die Roller überall hinzukrachen. Haut euch libber beim Training die Jacke voll statt beim Döner den Wanst.
Das Simonchen könnte natürlich ooch uff Tauts Spuren wandeln und fürs nächste Jahr ne neue Wohnungsjenossenschaft uffmachen. Da wejen der Preise mit’s am Ende Mieten ab 16 Euro uffn Quadratmeter keener mehr een Haus bauen lassen kann, müssen die Wohnungslosen ehmd willer selbst zu Kelle und Wasserwaare jreifen. Beim Rackern inner Baujrube käme die Jurend wech vom Computer und kricht den Zucker nicht mehr volle Pulle rinjeblasen. So verhindern wir die nächste Wohnungsnot und für die Jesundheit ist es ooch nicht so schlecht.
Da käme doch willer bisschen Freude in finstren Zeiten uff. Denn die paar Männecken, die jerade richtich jlücklich sind, die musste mit die Lupe suchen. Die Schausteller von die Herbstmesse jehören dazu. Bei die uffn Messeplatz ist der Teufel los – so ville Besucher hatten die schon lange nicht mehr. Und jetze kommt die letzte Woche ooch noch der höchste Kettenfliejer nördlich der Alpen uffn Platz. Zufrieden sollen ooch die Weihnachtsmarkthändler sein. Die dürfen nicht nur die Lichter anknipsen, sondern sich daruff freuen, dass der Olle Marcht nicht fünf Joahre lang sinnlos umjebaut wird. Na, dadruff trinken wir een jutes Sudenburjer Bier. Prost Ihr Säcke!