Das Wunder vom Bahnhof

Das Wunder vom Bahnhof

Juten Tach Kinnings,

es sind schon verrückte Zeiten, in die wir leben. Und unsicher sind sie ooch. Vor allem für die Kakse. Weil unser Machdebuch baden jeht, jluckern die Zwerje als erste unter. Seit Corona uns alle an Haus und Jarten jefesselt haben tut, seitdem jab’s keen Schwimmunterricht mehr für die Kleenen. Mal fehlt’s an Hallenzeiten, mal an Schwimmlehrer. Weil unsere Rathaus-Queen Simonchen zwar als Fußballlehrerin jut in Jange wäre, aber als Schwimmtrainerin keenen Blassen hat, verteilt sie jetzt Jutscheine für Schwimmkurse. Jeder Kaks een Stück Papier. Soll wie’n Schwimmring funktionieren – wird der Jutschein nass, schwemmt der uff. Motto: „Mit nem Jutschein uff der Brust, hast beim Unterjluckern keenen Frust“.

Inzwischen sind so ville ohne Seepferdchen unterwejens, dass der Bootsverleih vom Adolf-Mittach-See een Rudel ansiedeln will. Ausbüchsen ist so jut wie unmöglich - zumindest nicht über die jroße Treppe zur Seeterrasse hin. Seit 2019 ist die mit Bauzäunen jesichert und perfekt als Tierjatter jeeignet. Vor 2024 wird sich daran nix ändern, denn die Treppe ist unjefähr so kaputt wie „Talente“ und „Kristallpalast“ zusammen. Die 700.000 Euronen für ne Sanierung sind ooch jerade nicht in Sicht...

Es sei denn, Simonchens Schunkelfreund Thorti Kroll schunkelt über seinen Schatten und krallt sich das Ölfeld hinterm Technikmuseum. Da jibts Tatsache eene Ölquelle, aus die am Tach zwischen 2 und 30 Liter feinstes Altöl rausquackert. Mit bisschen Ehrjeiz und Phantasie kannste das die SWM als Heizöl unterjubeln. Und schwupps, sind die 700.000 für die Treppe am See keen Problem mehr.

Würde ooch helfen, die Verluste im Steueramt uffzufangen. Haste bestimmt ooch jelesen: Seit das Simonchen anner Täte ist, jibs in Machdeburch  kaum noch Verjnüjen: Im Verjleich zu 2019 ist die Verjnüjungssteuer um 9 Prozent abjesackt. Nicht nur, dass immer mehr Trübsal blasen, das jeht ooch richtich ins Jeld. Wir müssen also widder mehr Spaß orjanisieren.

Unsre Tareszeitung ist schon voll dabei. Jeden Tach haun die uff die erste Seite eenen neuen Flachwitz raus. Jetarnt als Tunnelwitz und zum Anfachen allerjrößter Vorfreude uff den jrößten Tach für Machdeburch seit der Zeppelin-Ankunft vom 7. Juni 1931, als 200.000 jubelten oder der Buga-Eröffnung mit 50.000 am ersten Tach im April 1999. Am 31. März darf der Machdeburjer seinen Tunnel durchschreiten – allerdings nur aus Richtung Westen jen Osten. Macht aber nix, die meisten sind sowieso wie jeplättet darüber, dass der überhaupt fertich jeworden ist. Und wo jetzt alles, was neu ist, jroße Namen kriejen tut, braucht das Wunder vom Bahnhof ne Marke. Königin Editha und Kaiser Otto sind jerade verjeben; an Heinz Krüjel traut sich keener ran und Simonchen muss noch was reißen oder erst noch was Sinnloses bauen. Bleibt also im Jrunde nur Ex-Herrscher Lutze übrich. „Trümpers toller Tunnel“ oder „Lutzes Lieblings-Lounge“ fänd ich anjemessen. Ach ja; wenn Hyparschale und Stadthalle noch paar Joahre und paar Milliönchen mehr uff’n Buckel haben, denn können die von meinswejen ooch „Schüllers schmuckes Schälchen“ und „Bankett-Baracke by Borris“ heißen.

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