Juten Tach Kinnings,
letztens sah Berndchen Neumann janz schön alt aus. Im Stadtrat soll er eenen Unsinn jestammelt ham, dass der halbe Saal „Buh“ und „Bäh“ jebrüllt hat. Dabei kann das Berndchen jar nüscht davor. Das Berndchen wohnt nämlich weder in Ostelbien noch hat es je een Spiel von Krüjels Erben jesehn. Aber er ist ehmd der Stelli von Jogi Rehbaum, unsrem urlaubenden Baubeijeordneten. Und als Stelli musste er zu die ziemlich ruppije Sperr-Arie bei Heimspielen vonne „Jrößten der Welt“ irjendwas saren.
Aber da das Berndchen die Friedrich-Ebert-Straße nicht vonne Cracauer Straße unterscheiden kann und ooch von Fußball keenen blassen Schimmer haben tut, palaverte der was von „temporär“ und „nur paar Minuten“ und „von jesundem Menschenverstand“. Na, da ist das Berndchen aber in een Fettnäppchen jestakst – jrößer als der Adolf-Mittach-See bei Hochwasser.
Selbst bei die Edelfans Ober-Lutze und Simonchen Bereit-Bewährt-Borris, hat sich das Berndchen amüsierte Blicke injefangen. Stundenlang statts paar Minuten sei die Friedrich-Ebert-Straße dichte jewesen. So lange hat nicht mal Baris Atik Puste. „Reine Schikane“ von Tiefbauamt und Polente sei das. Das Berndchen, das sich balle wie’n bejossener Pudel trollte, konnte eenem Tatsache leid tun.
Ich kann ihmchen nur raten: Koof dich vor Jogis nächsten Urlaub unbedingt nen blau-weißen Schal und fahre mit dein Vehikel zum Spiel. Denn haste wenigstens bisschen Peilung.
Reden müssen wir unbedingt ooch ibber Lutzes Millionen-Tunnel.
Letze Woche ham die Experten uff eenmal jewahr jenommen, dass Jrundwasser durch die meterdicken Tunnelwände durchsickern tut. Bis uff fünf Meter Höhe! Für Christian Fuß, ooch willer een Stelli vom Jogi, ist das ja jar „keen Problem“. Und denn erzählt er ne Jeschichte, die mich irjendwie bekannt vorkommen tut – ich jloobe aus die Fernsehsendung „Einfach genial“.
Die Jeschichte jeht unjefähr so: Als man die ersten Troppen in die Tunnelwand entdeckt hatte, erinnerten sich die Blitzbirnen aus’m Rathaus an die Wirkung vom Pritt-Stift. Also haben sie tausend dünne Schläuche anne Wände jefriemelt. Aus die rieselt nun janz sachte Spezialkleber raus. Und der wiederum macht die Wände so dichte wie Otto weiland seine Halbkureln. Ich bin mich nicht sicher, ob die Idee vom Vorstand der Otto-von-Juericke-Jesellschaft oder vom Elferrat der Ottojaner jekommen ist.
Also seit die jroße Verrechnerei mit die Tunnelstützen bin ich misstrauisch, was die Maulwurf-Ingenieure so ausbaldowern. Sollte der Tunnel sich im Verlauf der nächsten fünf Monate nicht zum neuen Flussbett der Schrote jemausert haben, jebe ich jern zu, dass ich heute een an der Waffel hatte. Aber wenn doch, denn möchte ich entweder ins „Joldene Buch der Stadt“ injetraren oder wenigstens als „Machdeburjer des Joahres“ uffjestellt werden.