Dick und durstich statt dünn und drahtich

Dick und durstich statt dünn und drahtich

Juten Tach Kinnings,

ist dich schon uffjefallen, dass die Leute immer dicker werden? Manche ham ne Plauze wie kurz vor die Entbindung. Als Kerle! Mich sticht letzte Woche ne Zeitungsmeldung ins Oore: Magere 39 Prozent aller Sachsen-Anhalter sind normal. Vons Jewicht her. Janze 2 Prozent ham zu wenig uff die Rippen. Dem Rest siehste uff drei Meter an, was mit die los ist: Dauernd Jieper uff Bollchen, Bötel, Bratwurschtkloß. Die ziehen Appeldorte Appelgriebsch vor, obwohl Zickenfutter ville besser als Schweinespeck wär. 205.000 Sachsen-Anhalter mampfen sojar so ville, dass die Plautze kurz vors Knallen ist und der Weißkittel rot anlaufen tut.

Da also zu ville Leute mehr Fressalien im Haus als Jrips im Unterstübchen haben, rejagieren unsere Politiker. Janz vorne dabei das halbe Hemde FDP, die mit die Tierschutzpartei eenen uff Schmalhans macht. Neueste Idee, um die Machdeburjer uff Normaljewicht zu bringen: Zentrale Silvesterfeier. Offiziell wollen sie wenijer Knallerei, insjeheim planen die Jelben uff zwee Pfoten mehr Bewejung. Silvester soll das jrößte Fitnessevent der Stadtjeschichte steijen. Detlef D. Soost und Adi von „Machs mit, machs nach, machs besser“ sind als Vortuner der Silvesternacht injeplant. Wer nicht mitmacht, fliegt - inne Elbe. Alle andern sind Neujahr zwee Kilo leichter.

Der Vorschlach, das „Stadt Prag“ nach dem Burger-Bumms als „Ballhaus“ wachzuküssen, kann nur bejrüßt werden. Da muss denn jeder Machdeburjer übber 40 zweemal im Monat antanzen und schon verbringen die Leute mehr Zeit turnend vorm Spiejel  beim Anschmicken als vorm Kühlschrank beim Wanst vollhauen.

Wer uff die Idee jekommen ist, 50 Zentimeter Bördeboden vor die Intelisiedlung noch schnell umzuschichten, hat alles andere als Jrütze im Jehirn. Im Jejenteil: Da es für so ville Erde weder jenuch Lkws noch Fahrer jeben tut, wird jeder Elbestädter mit Schubkarre verpflichtet, den Humus durch die Jejend zu karren. Nach drei Wochen sind wir alle schweißjebadet und dürre wie Kirchenmäuse. Der Verdünnungskur im Hasiland kommt das Schneckentempo bei der Digitalisierung ooch zupass. Bisher haben unsere Schlafwaren-Beamten man jerade 100 von 575 Dienstleistungen digitalisiert. Für alles andere musste weiter ins Rathaus loofen. Wie jesacht: Loofen, nicht fahren.

Apropos Fahren: Das 9-Euro-Ticket hat den jleichen Effekt. Da du ab Juni in Bus oder Bahn keen Plätzchen mehr kriejen tust, latscht alles wieder zu Fuß von eene Haltestelle zur nächsten.

Das einzije, was zur neuen Leichtichkeit nicht recht passen tut, ist die Café-Neueröffnung von Kubara Suleimann inner Ernst-Reuter-Allee. Die Kahle hat inner Vox-Show „Allererste Sahne“ abjesahnt und will nun mit ihre Törtchen die Machdeburjer verführen. Ich bin juter Hoffnung, dass Kubara nach diesem Artikel noch von Dickmans uff Schmalhans umschwenken tut: Denn jibs bei ihr Muckefuck statt Milchshake, Obstschälchen statt Sahneschnittchen, Vollkornbrötchen statt Fettbemme. MDF1 plant mit „Dünn & drahtig“ een neues Sendeformat. Es gewinnt, wer dick zu dünn macht. Kubara, DAS wär doch ne echte Herausforderung!

 

 

 

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