Juten Tach Kinnings,
das Joahr hat noch jar nicht richtich Fahrt uffjenommen, schon tut eene jute Nachricht die nächste foljen. So steht fest, dass nirjends sonst Weihnachten so lange dauern tut wie in Machdeburch. David und Denny vonne Schweizer Milchkuranstalt ziehen „De Wiehnachtsmärt“ bis Ende Januar hin. So lange jluckern sich nichemal die Schweizer Jühwein inne Futterluke. Ich find’s kernich, denn dank David und Denny hat Machdeburch nicht nur die am längsten strahlende Weihnachtsbeleuchtung, sondern ooch den standhaftesten Weihnachtsmarkt nördlich der Alpen.
Uff so eenen Rekord ist Simonchen vom Rathausthron wenijer scharf. Unsere „Machdeburjer Jungfrau“ muss zwar zu besonderen Anlässen mit die Amtskette den schwersten Klunker weit und breit mit sich rumtraren, aber sie will uff jar keenen Fall den am längsten stehenden Bauzaun der Welt uffn Jewissen ham. Deshalb hat se ihre Schnarchnasen im Tiefbauamt anjewiesen, dass die Jitter am Adolf-Mittach-See dies Joahr verschwinden müssen. Drei Joahre sind jenuch. Da könnem wir also spätestens Silvester 2024 widder die jroße Freitreppe runterloofen.
Bis dahin – und das ist die dritte jute Nachricht zu Joahresbejinn – soll der Doppelcontainer vorm Hauptbahnhof verschwunden sein. Acht Joahre lang ham Deutsche Bahn und Stadtverwaltung drinne rumjehockt, um das Volk zu verklickern, dass een Tunnel unter Brücken keene teure Schnapsidee, sondern der jrandioseste Ufftakt für den steilen Uffstiech Machdeburchs zur Weltmetropole sein tut. Nun ist alles fertich und die Info-Container über. Wenn der jeneigte Leser also jerade zwee Container suchen tut – hier jibts wecke zum Buchwert. Nach acht Joahren kann der ja nicht mehr doll sein.
Wär vielleicht was für Spiele-Max. Nachdem feststehen tut, dass nur der Laden im Bördepark uffbleibt, reicht der Container für den Ausverkauf vom City-Carré. Da kann das Teil sojar an Ort und Stelle stehenbleiben. Und bis alles rausvakooft ist, hat vielleicht Jaleria-Kaufhof Interesse an die Resterampe im Containerformat.
Aber zurück zu die juten Nachrichten: In die nächsten Joahre verabschieden sich 300.000 Sachsen-Anhalter in Ruhestand. Davon sind wahrscheinlich schlappe 50.000 aus die Elbmetropole. Alles Leutchens, die sich wie een Honichkuchen uff ville freie Zeit freuen. Zujleich strahlt Steffen Schüller über die neue Zieljruppe. Die loofen ihm im Elbauenpark wahrscheinlich die Bude in, hangeln sich die Zipleine runter, ziehen sich den Kletterturm hoch, holn sich im Rutschenturm een blanken Hintern, gucken den Raupen bei die Verwandlung zum Schmetterling zu und streicheln das Damwild juckich.
Die junge Rentner-Jeneration ist wahrscheinlich ooch die janze Inflation wurscht. Denn im letzten Joahr stiech vor allem der Zuckerpreis (+57,8 Prozent) – je oller, desto wenijer süß is(s)t man. Stattdessen jreift man im Alter libber zur Butter – und für die ist der Preis um 19,4 Prozent jesunken.
Ich sare ja: Die juten Nachrichten reißen einfach nicht ab.